Samstag, 4. Februar 2012

18. Kapitel: Das Geständnis

Sowohl der ins Knie geschossene Drachendiener als auch Konrad, der schwere Verbrennungen erlitten hatte, jammerten. Der eine laut, der andere leise.
Als der Krankenwagen vor dem Tor hielt, jedoch aufgrund des geschlossenen Tores nicht einfahren konnte, wandte sich Verena fuchtig an den Knieverletzten:
„Wenn Du ins Krankenhaus willst, sag uns, wie man das verdammte Tor aufmacht!“
„Der rote Knopf an der Treppe, im Seitenaufgang...,“ hauchte der Mann mit schmerzverzogenem Gesicht.
Verena sprang in den Seitenaufgang am Tor und suchte den Knopf. Ein Schatten huschte weiter oben auf der Treppe vorbei. Sie drückte den Knopf. Das Tor öffnete sich.
Der Krankenwagen fuhr ein.
Als Konrad von zwei Sanitätern auf eine Krankenbahre gelegt wurde, sagte Martin:
„Ich fahre mit.“ Er legte Konrad kurz eine Hand auf den Arm, um ihm zu signalisieren, dass er da war, und schaute zu, wie die Sanitäter ihn transportfähig anschnallten.
„Ich muss Ihnen leider sagen,“ begann Verena, „dass Interpol nach Konrad sucht und ihn mit Sicherheit im Krankenhaus aufsuchen wird. Sie werden ihn an die argentinische Polizei überstellen.“
„Aber wieso denn?“, fragte Martin.
„Weil er den Mord an Randolf Bock beauftragt hat.“
„Wer ist das?“
„Herr Bock war ein nicht ganz ehrenwerter Zeitgenosse, der Ihren Freund Konrad erpresste. Offenbar hatte Konrad Bessi ihm zuvor eine Mail geschickt und ihn für einen Kaufinteressenten gehalten.“
„Oh nein! Die falsche Email-Adresse! Die hatte ich ihm gegeben. Und der Empfänger hat Konrad erpresst? Sind Sie sicher?“, fragte Martin ungläubig. Im gleichen Atemzug erinnerte er sich jedoch, wie Konrad bei ihm in der Badezimmertür gestanden hatte und ihn fragte, was Martin über den Kaufinteressenten wußte. Zu dieser Zeit war es also passiert.
„Der Mörder hat den Mord gestanden und Konrad als seinen Auftraggeber identifiziert. Zuvor hatte Konrad einen Privatdetektiv damit beauftragt, Herrn Bock auszukundschaften.“, erklärte Verena.
Martin war außer sich. Er stieg in den Krankenwagen ein und schüttelte Konrad an den Schultern:
„Du Idiot, warum hast Du das getan? Warum?“
Konrad atmete schwer.
„Weil er mich erpresste.“, hauchte Konrad. „Er schrieb, er wolle drei Millionen Dollar oder er werde der Kriminalpolizei einen Hinweis auf die Existenz des Bildes geben. Ich hatte das Geld nicht, aber ich konnte auch nicht riskieren, das Bild zu verlieren.“
Martins Gesichtszüge fielen zusammen.
„Du hast es also wirklich getan!“, flüsterte er.
Dann wandte er sich Verena zu:
„Sind Sie sicher, dass Sie nicht mitkommen wollen? Geht es Ihnen wirklich gut?“
„Ich komme nicht mit. Fahren Sie nur.“, wehrte Verena ab. „Ich danke Ihnen vielmals für Ihre Hilfe.“
Die Sanitäter schlugen die Türen des Rettungswagens zu. Der Krankenwagen, in dem sich Konrad, Martin und der Drachenhelfer befanden, fuhr mit Blaulicht davon.

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